Viele hundert Jahre steht die Pasinger Blutbuche schon in der Pfeivestlstraße in Pasing. Sie musste zusehen, wie sich die einstige Waldkolonie Pasing mehr und mehr gewandelt hat. Wie viele ihrer Artgenossen dem Wachstum der Stadt zum Opfer fielen. Doch die Blutbuche hat alle Veränderungen durchgestanden – bis jetzt. Durch ein Bauvorhaben ist sie stark gefährdet.
Sollte die Buche gefällt werden, verliert Pasing einen identitätsstiftenden Baum und eine geschützte Fledermauskolonie ihr Zuhause. Eine Umsiedlung dieser bedrohten Tiere ist im Winter unmöglich und käme einem Todesurteil gleich. Derweil ist der Schutz des Lebensraums von Wildtieren ist im Bundesnaturschutzgesetz verankert. Es ist gesetzlich untersagt, Lebensstätten dieser Tiere zu beeinträchtigen oder gar zu zerstören, wenn es keinen triftigen Grund dafür gibt. Durch eine Umplanung könnte der Architekt die Fällung der Buche vermeiden.
Die ÖDP-Stadtratsgruppe fordert in ihrem heutigen Antrag, dass die Stadtverwaltung nochmals prüft, wie der Baum geschützt werden kann. Alternative Planungen würden es nämlich ermöglichen, die Buche zu erhalten und trotzdem die geplanten Parkvillen zu bauen. Diese hätten dann auch ihren Namen verdient – ein Park ohne Bäume ist doch auch nur ein Werbeschwindel.
ÖDP-Stadtrat Johann Sauerer:
„Leider gilt immer noch viel zu oft, dass Baurecht vor Baumrecht gilt. Bei jeder geplanten oder durchgeführten Fällung von alten, schützenswerten Bäumen bricht mir das Herz. Ich hoffe sehr, dass die Pasinger Blutbuche doch noch gerettet werden kann, indem alle rechtlichen Mittel ausgeschöpft werden. Die Landeshauptstadt München kann es sich nicht leisten, so unvernünftig und fahrlässig mit ihrem Baumbestand umzugehen. Schließlich haben wir mehrheitlich den Klimanotstand ausgerufen. Es wird höchste Zeit, dass nun auch alle danach handeln. Bloße Beschlüsse und Sonntagsreden bringen uns nicht weiter.“